„Worauf können wir uns freuen?“

Rund 150 Interessierte fanden am 19.09.2024 den Weg in das Zentrale Fundbüro in der Luruper Chaussee, um sich aus erster Hand einen Eindruck zu der künftigen Gestaltung der Quartiere am Volkspark zu verschaffen. In den Quartieren am Volkspark sollen rund 3.800 neue Wohnungen sowie Freizeit- und Sportmöglichkeiten, soziale Einrichtungen, Schulen und ein Universitätscampus entstehen. Die Veranstaltung bildete den vorläufigen Abschluss einer Reihe von Beteiligungsformaten, die den 2023 gestarteten Wettbewerb zur Gestaltung von Städtebau und Freiraum in den Quartieren am Volkspark begleitet haben.

Das Entwurfsteam von Cobe präsentiert seinen Entwurf – Foto: Stefan Groenveld

Drei Teilquartiere

Das ausgewählte Büro Cobe (Kopenhagen) präsentierte den interessierten Nachbarn und anderen Gästen zunächst fünf übergreifende Strategien der Quartiersentwicklung und schließlich ihre Anwendung in den unterschiedlichen Teilquartiere. Denn das „Campusviertel“, die „neue Gartenstadt“ und das „Naturquartier“ sollen innerhalb der Quartiere am Volkspark eigene Qualitäten und einen jeweils eigenen Charakter erhalten.

Im „Campusviertel“ unterstreicht ein System urbaner Plätze und öffentlichen Funktionen den städtischen Charakter. Hier sollen Gebäude der Universität Hamburg, darunter ein Hörsaalzentrum, angesiedelt werden. Auch einer der beiden Eingänge der neuen unterirdischen S-Bahnstation ist hier geplant.

Die Grundidee der östlich angrenzenden „neuen Gartenstadt“ sind offene Wohnblockstrukturen und grüne Höfe. Östlich des künftigen Deckels über die A 7 liegt das „Naturquartier“. Ein „grüner Korridor“ verbindet die Teilquartiere untereinander, aber auch mit den namensgebenden Volkspark Altona sowie den weiteren umgebenden Grünanlagen. Zudem integriert er einen Teil der Sportflächen. Das Erschließungskonzept sieht eine weitgehende Befreiung der Nachbarschaft vom motorisierten Verkehr und die S-Bahn-Anbindung vor.

Diskussion am Modell – Foto: Stefan Groenveld

Lob und viele Fragen

Neben viel Zustimmung zu dem Entwurf gab es auf der Veranstaltung auch zahlreiche Fragen und Anmerkungen, die das Entwurfsteam gemeinsam mit Vertreter:innen der Science City Hamburg Bahrenfeld GmbH und der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen beantwortete. Zum Beispiel, ob die geplante Bebauung die Luftzirkulation aus den umliegenden Parks und die Biodiversität mitberücksichtige. Hier berichtete das Cobe-Team, dass Biolog:innen an der Entwurfsplanung beteiligt waren und weitere Fachplaner:innen an der jetzt beginnenden Funktionsplanung mitarbeiten werden.

Auch der Erhalt der Bestandsgebäude auf der heutigen Trabrennbahn war von Interesse. Zwar sieht der Entwurf die Möglichkeit vor, etwa das Tribünengebäude zu erhalten, aber zunächst müssen die Bausubstanzen und mögliche Nachnutzungen geprüft werden.

Für viele Anwesenden ist auch die Verbesserung des bestehenden städtischen Umfelds, insbesondere rund um den Verkehrsknotenpunkt an der Ebertallee, ein wichtiger nächster Schritt. Kritik wurde an dem Zeitplan für die S-Bahn und an der Sportflächenplanung geäußert. Aktuell ist davon auszugehen, dass die S-Bahn im Auftrag der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende in den 2040er Jahren realisiert wird. Die Planung der Sportflächen wurde in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Sportbund entwickelt. Auch die geplante Verlagerung der bestehenden Kleingärten auf den künftigen Deckel der A7 wurde angesprochen. Für die zeitlichen Details der Verlagerung, die Voraussetzung für die Entwicklung des Naturquartiers ist, befindet sich die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen im Austausch mit den Verbänden.

„Worauf können wir uns freuen?“

Bahrenfeld sei bereits heute ein Quartier mit hohen Wohn- und Freizeitqualitäten. Worauf könne man sich bei dem Entwurf also freuen, wollte eine Teilnehmerin der Veranstaltung zum Abschluss wissen. Das Cobe-Team fasste den Mehrwert so zusammen: „Wir binden den Stadtteil noch viel stärker an den Volkspark Altona an. In den Quartieren am Volkspark entstehen neue Gemeinschaftsorte und öffentlich nutzbare Räume, die es in der Form vielleicht noch nicht gibt. Zudem wird es einen Austausch mit der Wissenschaft geben, von dem alle profitieren können.“

Ausstellung

Der Siegerentwurf und die Beiträge aus der 1. und 2. Phase des Wettbewerbs werden bis 28.09. im Infocenter Science City, Albert-Einstein-Ring 8-10 ausgestellt:

Mittwoch, 25.09., 10:00-14:00 Uhr

Donnerstag, 26.09., 14:00-18:00 Uhr

Freitag, 27.09., 11:00-16:00

Samstag, 28.09., 11:00-16:00 Uhr