Berking Biotechnology zieht in den tecHHub Hamburg im Innovationspark Altona ein
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Alpakas, diese freundlichen Tiere aus Südamerika, sind für ihre hochwertige Wolle bekannt.
Doch sie können noch viel mehr: Das Start-up Berking Biotechnology nutzt die Tiere, um Antikörper zur Bekämpfung von Krankheiten wie Covid oder Krebs herzustellen.
Ein Zufall führte zur Entdeckung eines neuen Antikörpertyps
Antikörper sind Proteine, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen. In der Medizin werden sie häufig aus dem Blut von Tieren isoliert und als Therapeutika für verschiedene Zwecke eingesetzt, beispielsweise als Impfstoffe. Eine besondere Form sind Single-Domain-Antikörper, auch Nanokörper genannt. Das französische Pharmaunternehmen Sanofi hat diesen Begriff übrigens als Markennamen geschützt. Einfach ausgedrückt zeichnen sich Nanokörper durch eine im Vergleich zu anderen Antikörpertypen weniger komplexe Molekülstruktur aus und sind daher leichter zu reproduzieren.
Entdeckt wurden die Nanokörper 1989 zufällig an der Vrije Universiteit in Brüssel. Professor Raymond Hamers führte dort ein Routineexperiment zur Isolierung von Antikörpern durch. Mangels Alternativen verwendete er Dromedarblut, das aus einer früheren Studie übrig geblieben war. Die dabei entstandenen Antikörper unterschieden sich von allen bisher bekannten Typen. Der enorme Fortschritt, den diese Entdeckung für die medizinische Forschung bedeutete, wurde erst nach und nach deutlich. Sie führte 2001 zur Gründung des Biotech-Unternehmens Ablynx, das sich auf die Entwicklung von Medikamenten auf Nanokörperbasis spezialisierte. Mit großem Erfolg, der in der Übernahme durch Sanofi gipfelte. Das Unternehmen zahlte im Januar 2018 3,9 Milliarden Euro für Ablynx.
Interessiert? Weitere Informationen finden Sie (auf Englisch) auf der Website von startupcity.hamburg